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Rebecca Clopath: «Work faster or I kill you!»
«Ich bezeichne mich als Koch. Die Berufsbezeichnung Köchin stand früher nur für eine Anlehre. Man sollte nicht ständig explizit erwähnen müssen, dass beide Geschlechter gemeint sind. Ist doch klar! Den Beruf wählte ich u.a., weil ich besser mit Männern arbeiten kann. Die sind weniger kompliziert.

Rebecca Clopath: «Work faster or I kill you!»

Ich wuchs auf einem Bauernhof auf. Meine Mutter lehrte mich schon früh, wie man kocht und mit Lebensmitteln umgeht. Wir hatten viele Produkte aus dem Garten oder Fleisch von den eigenen Tieren. Ich war auch beim Metzgen dabei. Ich esse gerne Fleisch und will wissen, wie es gewonnen und verarbeitet wird. Meine Ausbildung bei Oskar Marti hat mir extrem viel gebracht! Wir produzierten alles selber, Consommés, Jus, Fonds usf. Er hat dauernd spannende Geschichten über die Produkte erzählt. Daher blieb ich oft länger, um möglichst viel zu profitieren. Wir mussten früh Verantwortung übernehmen und monatlich rund 20 Rezepte schreiben. Das lehrt Selbstdisziplin. Noch während meiner Lehre fiel mir auf, dass in vielen Betrieben keine Basics hergestellt werden. Das finde ich bedenklich.

Männer vertragen mehr, Frauen bleiben länger ruhig
 Ich wusste schon früh, dass ich einmal naturbezogen kochen möchte. Daher bewarb ich mich bei Stefan Wiesner. Es war Zufall, dass er dann einen Platz für mich hatte. Der Küchenchef im Kursaal erlaubte mir den vorzeitigen Vertragsausstieg. Ich bin glücklich, dass ich die Stelle bei Stefan Wiesner bekommen habe. U.a. auch deshalb, weil der Umgang mit den Asiaten, die im Yù arbeiteten, manchmal schwierig war. Wenn ich etwas nicht auf Anhieb verstand oder zu wenig schnell war, schrien sie: «Work faster or I kill you!» Bei Wiesner gehts im Vergleich richtig entspannt zu. Unterschiede zwischen der Arbeitsweise der Geschlechter? Männer vertragen körperlich mehr, und Frauen bleiben länger ruhig, wenns hektisch wird. Männer schreien schneller herum. Und das ist generell nicht schön! Man arbeitet produktiver, wenn man nicht angeschrien wird. Das, was zurzeit in der nordischen Kochszene geschieht, finde ich spannend. Jamie Oliver gefällt mir – nicht wegen seiner Kochtechnik, aber wegen seines sozialen Engagements. Oder Anthony Bourdain. Er repräsentiert die Küche so, wie sie wirklich ist. Ich mag seine Geschichten. Oft denke ich: Genau, so ist es! Er ist der Schweinischste von allen! Heavy, wenn alles wahr ist, was der schreibt.»

Rebecca Clopath
Rebecca Clopath gehört zu den vielversprechendsten
Nachwuchstalenten. Die Bündnerin wurde am 14. Mai 1988
geboren, wuchs in Lohn GR auf und hat eine Schwester.
Der Vater ist Landwirt, die Mutter medizinische Fachperson.
Clopath absolviert die Lehre bei Oskar Marti in der
Moospinte. Nach Stationen im Yù im Kursaal Bern landet
sie im Rössli beim Hexer vom Entlebuch, Stefan Wiesner.
Mit der Junioren-Kochnationalmannschaft holt Clopath
zweimal Gold und wird Dritte beim Youngster Best of
Swiss Gastro 2012.


Christian Nill | Chefredaktor GastroFacts
christian@storyline.ch | www.storyline.ch
Christian Nill








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