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Rochade in der Führung der Dunkelrestaurants «blindekuh»
Nach 22-jähriger Tätigkeit wird Adrian Schaffner, Leiter der Gastronomie-betriebe «blindekuh» in Zürich und Basel, pensioniert. Seine Rolle übernimmt Ralph Bucherer, bisher Betriebsleiter in Basel. Neue Betriebsleiterin in Zürich wird Nyree Nijboer.

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Im September 1999 wurde die «blindekuh» in einer ehemaligen Kapelle im Zürcher Seefeld eröffnet. Die Initiative zur Gründung entstand aus der Ausstellung «Dialog im Dunkeln» im Museum für Gestaltung in Zürich. Ein Jahr später übernahm Adrian Schaffner die Geschäftsleitung. Als 2005 die «blindekuh» in Basel folgte, war Schaffner auch dort verantwortlich. «Adrian Schaffner hat die ‘blindekuh’ geprägt wie kein zweiter», sagt Stiftungsratspräsidentin Christina Fasser. «Der Stiftungsrat und die Mitarbeitenden sind ihm dafür ausserordentlich dankbar. Dass er nun zwar die operative Leitung abgibt, aber sein profundes Wissen weiterhin beratend zur Verfügung stellt, freut mich ganz besonders.»

Schaffners Rolle als Gesamtverantwortlicher beider Gastronomiebetriebe übernimmt Ralph Bucherer. Seit 2013 ist er Leiter des Betriebs ihn Basel und wird diese Funktion ebenfalls beibehalten. Seinen Führungsstil umschreibt Bucherer so: «Am wichtigsten ist für mich eine gut funktionierende Vertrauensbasis, welche die vorhandenen Schwächen minimiert bzw. die Stärken optimiert. Die einzelne Persönlichkeit soll sich entfalten und einbringen können. So entsteht ein Team mit enormer Schubkraft.»

Die gebürtige Holländerin Nyree Nijboer, Absolventin einer Hotelfachschule in Amsterdam, kam vor 30 Jahren in die Schweiz und arbeitet schon seit 18 Jahren für die «blindekuh». «Die Arbeit im Gastgewerbe hat mit Leidenschaft zu tun. Es braucht die Liebe zum Beruf», sagt sie. Das gilt besonders für das Dunkelrestaurant. Es löse bei den Gästen Emotionen und Reaktionen aus, wie das bei einem gewöhnlichen Restaurant wohl selten der Fall sei, sagt Nijboer. «Ich merke jeden Abend, wie begeistert die Gäste über das Erlebnis bei uns sind.»

Ralph Bucherer und Nyree Nijboer treten ihre neuen Funktionen in einer herausfordernden Zeit an. Die Corona-Pandemie hat die Dunkelrestaurants genauso hart getroffen wie die gesamte Gastrobranche. Zudem besitzen die beiden Betriebe naturgemäss keine Aussenbereiche und konnten somit nicht von den Teil-Öffnungsschritten profitieren. Dank grosszügiger Spenden und staatlichen Hilfsmassnahmen hat die «blindekuh» die Krise jedoch einigermassen unbeschadet überstanden.

Blinde und sehbehinderte Menschen machen rund die Hälfte des 57-köpfigen Teams der «blindekuh» aus. Auf dem ersten Arbeitsmarkt ist die «blindekuh» mit der Stiftung dahinter schweizweit damit die grösste Arbeitgeberin. «Der soziale Aspekt ist uns sehr wichtig», betont Nyree Nijboer. Trotz Pandemie und zeitweisem Einbruch der Einnahmen mussten keine Mitarbeitenden entlassen werden. «Das kommt uns jetzt zugute. Wir haben keine personellen Engpässe» – anders als viele andere Gastronomiebetriebe, die verzweifelt Personal suchen.

Die «blindekuh» ist auf Kurs. Das Lokal in Zürich ist sehr gut gebucht, und in Basel ist man ebenfalls sehr zufrieden. Auch die beliebten Events wie Dinnerkrimi und Weindegustationen verzeichnen grossen Zulauf. «Wir freuen uns, durch unsere Arbeit Sehenden wieder ein ganz spezielles Erlebnis und gleichzeitig einen Einblick in die Welt der Menschen mit eingeschränkter Sehkraft geben zu können», sagt Ralph Bucherer.

Über die Blindekuh
Die gemeinnützige Stiftung Blindekuh fördert den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen Sehenden und Nichtsehenden. Dazu entwickelt und unterstützt sie Projekte, die Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte Menschen schaffen. Die Stiftung Blindekuh ist für sehbehinderte und blinde Menschen eine der bedeutendsten Arbeitgeberinnen in der Schweiz. Das wichtigste und bekannteste Projekt, das aus der Stiftung hervorging, ist das beliebte Dunkelrestaurant Blindekuh mit Standorten in Zürich und Basel. Für dieses wegweisende Konzept wurde die Stiftung mehrfach weltweit ausgezeichnet.
www.blindekuh.ch
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